8.4 Kinder

- Das Aufdecken von einer Brillenbedürftigkeit oder eines Schielens ist bei Kindern schon im frühen Lebensalter wichtig, damit sich die Sehkraft voll entwickeln kann.
- Bleibt die Notwendigkeit einer Brille, ein therapiebedürftiges Schielen oder eine andere Augenerkrankung bei Kindern unentdeckt, kann das eine dauerhafte Einschränkung des Sehens zur Folge haben.
- Über die U-Untersuchungen beim Kinderarzt werden altersentsprechend verschiedene Funktionen des Sehens geprüft. Sollte der Kinderarzt hierbei Auffälligkeiten feststellen, sollte auf jeden Fall ein Augenarzt aufgesucht werden.
- Auch, wenn ihr Kind deutlich häufiger als andere Kinder Gegenstände übersieht, sich deutlich häufiger stößt, eine ständige Unlust am Lesen oder der Naharbeit zeigt, hierbei sogar über Kopfschmerzen oder Schwindel klagt, oder wenn ein Leistungs-Knick in der Schule vielleicht durch ein schlechtes Erkennen der Tafel verursacht sein könnte, ist eine augenärztliche Untersuchung angeraten.
- Sollten Sie ein Schielen bei Ihrem Kind bemerken, ist eine rasche augenärztliche Untersuchung sinnvoll. Ist das Schielen plötzlich aufgetreten, hat es sich rasch entwickelt, ist das Kind zur Zeit an einer Infektionserkrankung mit Fieber oder anderen Symptomen erkrankt, ist das Schielen nach einem Sturz auf den Kopf aufgetreten, schielen die Augen ungleichmäßig oder schielt nur ein Auge, dann sollte eine akute ärztliche Vorstellung, zur Not auch über eine Notfallambulanz erfolgen. Die meisten Schielarten bei Kindern sind jedoch nicht mit einer akuten systemischen Erkrankung assoziiert, sondern können augenärztlich behandelt werden.
- Hat man mit den Kleinen nun einen Termin beim Augenarzt oder in der Sehschule, hängt manchmal gerade bei kleinen Kindern der Untersuchungserfolg von der Lust und Laune des Kindes ab. Fragen Sie Ihren Augenarzt nach Tipps, wie sie ihr Kind auf den Augenarztbesuch vorbereiten können. Spielerisch kann man zum Beispiel zuhause das Anzeigen oder die Benennung der Objekte der Visustafeln für den Sehtest üben.
- Verordnet der Arzt oder die Ärztin Ihrem Kind eine Brille oder Okklusionsbehandlung (tägliches oder wöchentliches Abkleben eines Auges über eine bestimmte Zeitspanne), sollte diese Behandlung unbedingt durchgeführt werden. Es kann sich ansonsten eine Amblyopie entwickeln, also eine dauerhafte Sehschwäche, die mit zunehmendem Alter des Kindes nicht mehr verbessert werden kann und die später auch nicht mehr mit einer Brille behoben werden kann. Sprechen Sie also unbedingt mit Ihrem Augenarzt, wenn Sie bei der Durchführung einer solchen Behandlung bei Ihrem Kind Schwierigkeiten haben sollten, damit Sie Ihr Kind bei der Entwicklung seines Sehens optimal unterstützen können.